Therapieoptionen zur Prävention von Exazerbationen bei COPD

1. Einleitung

Die chronische obstruktive Lungenkrankheit (COPD) ist durch persistierende respiratorische Symptome und Atemflusslimitierung aufgrund abnormer Veränderungen der Atemwege und/oder des Lungenparenchyms charakterisiert [GOLD 2017]. In Europa wird die Prävalenz der Erkrankung je nach Land, untersuchter Altersgruppe und Studienmethodik auf 2,6 bis 26 % geschätzt [Atsou et al. 2011]. Die COPD stellt die dritthäufigste Todesursache weltweit dar [Lozano et al. 2012]. Risikofaktoren sind vor allem Tabakrauchen, Alter und Luftverschmutzung [Lopez et al. 2006]. Als Folge der Inhalation von schädlichen Partikeln kann eine Zerstörung des Parenchyms im Bereich der kleinsten Atemwege (Emphysem) und eine Störung der normalen Reparatur- und Abwehrmechanismen entstehen. Dies kann mit einer chronischen Entzündungsreaktion verbunden sein und führt zu chronischem Husten, Dyspnoe und Auswurf als den typischen Symptomen einer chronischen Bronchitis [Barnes 2016]. Die Erkrankung verläuft progredient und geht mit einer zunehmenden Verschlechterung der Lungenfunktion sowie einer Beeinträchtigung von Lebensqualität und Leistungsfähigkeit einher [Vogelmeier et al. 2007]. Exazerbationen – definiert als akute Verschlechterungen der respiratorischen Symptome [GOLD 2017] – beschleunigen diesen Prozess, erfordern häufig eine intensive Behandlung und sind mit hoher Mortalität und Kosten verbunden [Miravitlles et al. 2002]. Als symptomatische medikamentöse Therapieoptionen zur Behandlung der COPD stehen kurzwirkende β2-Agonisten (SABA), kurzwirkende Anticholinergika (SAMA), langwirkende β2-Agonisten (LABA), langwirkende Anticholinergika (LAMA), inhalative Glukokortikoide (ICS), selektive Phosphodiesterase-4-Inhibitoren (PD4-Inhibitoren) sowie Theophyllin zur Verfügung [GOLD 2017]. Ziel dieser CME-Fortbildung ist die Erläuterung der leitliniengerechten medikamentösen Therapie mit Bronchodilatatoren und ICS zur Prävention von Exazerbationen bei COPD. Dazu werden aktuelle Therapieempfehlungen vorgestellt und Studienergebnisse zu den verschiedenen Therapieoptionen diskutiert.