Therapieoptionen zur Prävention von Exazerbationen bei COPD

4. Bronchodilatation

Eine Dilatation der Bronchien kann durch verschiedene pharmakologische Mechanismen bewirkt werden: Anticholinergika (SAMA, LAMA) blockieren die Acetylcholin-vermittelte Bronchokonstriktion durch Bindung an M3-Rezeptoren der glatten Muskulatur der Atemwege [Brusasco 2006], während β2-Agonisten (SABA, LABA) eine Muskelrelaxation durch Stimulation der β2-adrenergen Rezeptoren erreichen [Casarosa et al. 2011].

Die kurzwirksamen SABA mit einer Wirkdauer von etwa vier bis sechs Stunden [Higgins et al. 1991, Vathenen et al. 1988] können als Bedarfstherapie die Lungenfunktion und Symptomatik verbessern [Sestini et al. 2002]. Aufgrund einer Wirksamkeit von 10 – 12 Stunden (z. B. Formoterol, Salmeterol) bzw. mehr als 24 Stunden (z. B. Indacaterol, Olodaterol, Vilanterol) haben die langwirksamen LABA Vorteile in der Dauertherapie der COPD [Kew et al. 2013]. Formoterol und Salmeterol verbessern als Monotherapie bei zweimal täglicher Gabe die Lungenfunktion, den allgemeinen Gesundheitsstatus sowie möglicherweise die Exazerbationsrate und damit die Häufigkeit von Hospitalisierungen [Kew et al. 2013]. Eine ähnliche Wirkung hinsichtlich Lungenfunktion und Symptomlast wird auch durch eine tägliche Dosis Olodaterol oder Vilanterol erreicht [Kempsford et al. 2013, Koch et al. 2014]. Indacaterol wird ebenfalls einmal täglich verabreicht und wirkt positiv auf die Symptomatik, die Exazerbationsrate und den allgemeinen Gesundheitsstatus [Geake et al. 2015]. Eine Netzwerk-Meta-Analyse konnte für Indacaterol im Vergleich zu anderen verfügbaren LABA-Monotherapien die beste klinische Wirksamkeit nachweisen. So zeigten sich hier signifikante Vorteile hinsichtlich Lungenfunktion, Lebensqualität, Dyspnoe und Exazerbationsrisiko [Donohue et al. 2017].

Mehrere Studien bestätigten, dass die Prävention von Exazerbationen durch LAMAs deutlich ausgeprägter ist als unter LABAs [Decramer et al. 2013, Vogelmeier et al. 2011], sodass bei einer Monotherapie die Gabe von LAMA bevorzugt werden sollte. Die vier zurzeit auf dem Markt befindlichen LAMA-Wirkstoffe werden ein oder zweimal täglich verabreicht und sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit klinisch vergleichbar. Tiotropium verbessert bei einmal täglicher Inhalation Symptome und Gesundheitszustand [Karner et al. 2014] und reduziert Exazerbationen [Vogelmeier et al. 2011]. Für Glycopyrronium konnte bei einer mit Tiotropium vergleichbaren bronchodilatatorischen Wirksamkeit ein schnellerer Wirkeintritt nachgewiesen werden [Chapman et al. 2014]. Eine Verbesserung der Lungenfunktion und Lebensqualität sowie eine Reduzierung von Dyspnoe und Exazerbationen kann mit Umeclidinium erreicht werden [Pleasants et al. 2016]. Aclidinium erzielt gute Verbesserungen von Symptomlast und Lungenfunktion [Karabis et al. 2013], muss allerdings zweimal täglich inhaliert werden.

4.1. Duale Bronchodilatation

Eine Bronchodilatator-Monotherapie kann oftmals nicht für eine ausreichende Symptomkontrolle sorgen [Dransfield et al. 2011]. Die Kombination von zwei Wirkstoffen mit unterschiedlichen Mechanismen kann durch Synergismen stärkere Effekte erzielen und patientenspezifische Unterschiede hinsichtlich des Therapieansprechens überwinden [Cazzola und Molimard 2010]. So bestätigen eine Vielzahl von Studien und Meta-Analysen die Überlegenheit von LAMA/LABA-Kombinationen vs. Monotherapie mit LAMA oder LABA sowie gegenüber einer LABA/ICS-Therapie [Rodrigo et al. 2017]. In Deutschland sind aktuell vier LAMA/LABA-Wirkstoffkombinationen verfügbar (siehe Tabelle 1), die im Folgenden bezüglich ihrer Wirksamkeit bei der Exazerbationsprävention diskutiert werden (siehe Tabelle 1). Weitere Wirkstoffkombinationen werden erwartet.

Tabelle 1: Übersicht der LAMA/LABA-Fixkombinationen.
LAMA LABA Dosierung
43 μg Glycopyrronium (abgemessene Dosis 50 μg) 85 μg Indacaterol (abgemessene Dosis 110 μg) 1 x täglich
55 μg Umeclinidinium (abgemessene Dosis 62,5 μg) 22 μg Vilanterol (abgemessene Dosis 25 μg) 1 x täglich
340 μg Aclidinium 12 μg Formoterol 2 x täglich
2,5 μg Tiotropium 2,5 μg Olodaterol 1 x täglich, 2 Inhalationen

Das Kombinationsmedikament aus Indacaterol und Glycopyrronium ist zur Dauermedikation bei COPD seit September 2013 zugelassen und in Deutschland auf dem Markt. Mehrere klinische Studien konnten die Wirksamkeit und Sicherheit von Glycopyrronium/Indacaterol im Vergleich zu Placebo, den Einzelkomponenten, der freien Kombination Tiotropium/Formoterol oder LABA/ICS-Kombinationen bestätigen.

Im Rahmen der SPARK-Studie wurde die Wirksamkeit hinsichtlich der Vermeidung von Exazerbationen von Glycopyrronium/Indacaterol bei Patienten mit schwerer bis sehr schwerer COPD im Vergleich zu einer Glycopyrronium-Monotherapie untersucht. Die Häufigkeit von milden Exazerbationen konnte unter Glycopyrronium/Indacaterol signifikant reduziert werden (15 % vs. Glycopyrronium, p = 0,007; 16 % vs. Tiotropium, p = 0,005). Gleichzeitig sank die Auftretenswahrscheinlichkeit von Exazerbationen aller Schweregrade um 15 % verglichen mit Glycopyrronium (p = 0,001) und um 14 % verglichen mit Tiotropium (p = 0,002) [Wedzicha et al. 2013]. Auch im IGNITE-Studienprogramm erfolgte eine Erfassung und Kategorisierung von Exazerbationen: Hier reduzierte sich unter der Kombinationstherapie die jährliche Rate von moderaten bis schweren Exazerbationen um 43 % verglichen mit Placebo (p < 0,001). Insgesamt traten moderate bis schwere Exazerbationen bei ca. 18 % der Studienteilnehmer unter Glycopyrronium/Indacaterol auf, im Gegensatz zu 26 % unter Placebo [Frampton 2014].

Drei Studien evaluierten die Glycopyrronium/Indacaterol-Kombination im direkten Vergleich mit einer LABA/ICS-Therapie (Tabelle 2). Im Rahmen der ILLUMINATE-Studie erhielten 523 Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbationsvorgeschichte über 26 Wochen Glycopyrronium/Indacaterol oder Salmeterol/Fluticason. Die Behandlung mit einer täglichen Dosis Glycopyrronium/Indacaterol ergab eine numerische, aber nicht statistisch signifikante Reduktion des Exazerbationsrisikos. Das relative Risiko (RR; rate ratio) von Glycopyrronium/Indacaterol im Vergleich zu Salmeterol/Fluticason betrug für moderate oder schwere Exazerbationen 0,80 (95 % Konfidenzintervall 0,41 – 1,56) und für Exazerbationen aller Schweregrade 0,69 (95 % Konfidenzintervall 0,44 – 1,07) [Vogelmeier et al. 2014]. Weiterhin konnte unter Glycopyrronium/Indacaterol eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion und der Atemnot verglichen mit Salmeterol/Fluticason beobachtet werden, während beide Wirkstoffkombinationen hinsichtlich der Lebensqualität und des Sicherheitsprofils vergleichbar waren [Vogelmeier et al. 2013]. Ähnliche Ergebnisse konnten auch in der LANTERN-Studie beobachtet werden, in die erstmals Patienten mit bis zu einer Exazerbation im Vorjahr miteingeschlossen wurden. Im Hinblick auf die Inzidenz von Exazerbationen konnte eine signifikante Risikoreduktion um 31 % gegenüber der Vergleichsgruppe (Salmeterol/Fluticason) nachgewiesen werden [Zhong et al. 2015]. Die FLAME-Studie inkludierte Patienten mit einer Exazerbationsvorgeschichte (mind. eine Exazerbation in den vergangenen 12 Monaten) und untersuchte erstmals die jährliche Exazerbationsrate als primären Endpunkt. Alle Studienteilnehmer profitierten von einer Reduktion der Exazerbationsrate durch Glycopyrronium/Indacaterol gegenüber Salmeterol/Fluticason. Die Häufigkeit moderater oder schwerer Exazerbationen wurde signifikant um 17 % (p < 0,001), die aller Exazerbationen (mild, moderat, schwer) um 11 % (p < 0,001) reduziert. Gleichzeitig verlängerte sich die Zeit bis zum Auftreten einer Exazerbation signifikant um 22 % (moderate/schwere Exazerbationen) bzw. 16 % (Exazerbationen aller Schweregrade). Auch der Gebrauch von Bedarfsmedikation wurde in der Gesamtpopulation durch LAMA/LABA stärker verringert als mittels LABA/ICS-Therapie [Wedzicha et al. 2016]. Die FLAME-Studie ist eine der wesentlichen Grundlagen für die GOLD-Empfehlungen, die duale Bronchodilatation mit LAMA/LABA gegenüber einer Therapie mit LABA/ICS zu bevorzugen. Auch im Vergleich zur freien LAMA/LABA-Kombination mit Tiotropium plus Formoterol in getrennten Inhalationssystemen (QUANTIFY-Studie) ergibt sich ein positiver Effekt bei einer Nutzung von Glycopyrronium/Indacaterol besonders bei Patienten mit milder bis moderater COPD und höchstens zwei Exazerbationen pro Jahr, sodass diese Studie zu einer positiven Bewertung des „Zusatznutzens“ von Glycopyrronium/Indacaterol beitrug [Buhl et al. 2015a, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen 2014].

Seit Juli 2014 ist die Wirkstoffkombination aus Vilanterol und Umeclidinium in Deutschland erhältlich und zeigt verglichen mit den Einzelkomponenten oder einer Monotherapie mit Tiotropium eine größere Effektivität bezüglich verschiedener Wirksamkeitsparameter. Das Exazerbationsrisiko wurde mit der Kombinationstherapie im Vergleich zur Therapie mit den Einzelkomponenten Vilanterol und Umeclidinium signifikant reduziert und die Lungenfunktion deutlich verbessert. Im Vergleich zu Tiotropium konnte unter Umeclidinium/Vilanterol zwar eine signifikant verbesserte Lungenfunktion, jedoch kein signifikanter Unterschied hinsichtlich Dyspnoe, allgemeinem Gesundheitszustand und der Exazerbationsrate nachgewiesen werden [Rodrigo und Neffen 2015]. Insgesamt drei Studien verglichen diese LAMA/LABA-Kombination mit einer LABA/ICS-Therapie. In der randomisierten Studie von Singh und Kollegen wurden 717 Patienten mit einer moderaten/schweren COPD ohne Exazerbationshistorie im vorangegangenen Jahr eingeschlossen. Generell wurden im gesamten Studienzeitraum nur sehr wenig Exazerbationen registriert: In der Umeclidinium/Vilanterol-Gruppe erlitten nur acht Patienten (2 %), in der Salmeterol/Fluticason-Gruppe nur drei Patienten (< 1 %) eine Exazerbation. Entsprechend war eine vergleichende Beurteilung der beiden Therapieformen hinsichtlich der Exazerbationsprophylaxe nicht möglich. Es konnte jedoch eine Verbesserung der Lungenfunktion durch Vilanterol/Umeclidinium gegenüber der Salmeterol/Fluticason-Behandlung gezeigt werden, während die Lebensqualität nicht unterschiedlich war [Singh et al. 2015b]. Zwei multizentrische, doppelblinde Doppel-Dummy-Studien verglichen ebenfalls Umeclidinium/Vilanterol mit Salmeterol/Fluticason. Bei Patienten ohne Exazerbationen im Vorjahr traten unter Umeclidinium/Vilanterol ähnlich wenige Exazerbationen auf wie unter Salmeterol/Fluticason (Studie 1: Auftreten von Exazerbationen: 12 % unter Umeclidinium/Vilanterol vs. 11 % unter Salmeterol/Fluticason, Studie 2: 9 % unter Umeclidinium/Vilanterol vs. 11 % unter Salmeterol/Fluticason). Die Lungenfunktion konnte durch Umeclidinium/Vilanterol signifikant verbessert werden, während beide Behandlungen ähnliche Ergebnisse in Bezug auf Atemnot und Lebensqualität aufwiesen [Donohue et al. 2015].

Seit Februar 2015 ist die Fixkombination Aclidinium/Formoterol auf dem deutschen Markt verfügbar und wurde in den beiden Zulassungsstudien ACLIFORM und AUGMENT hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit mit den jeweiligen Monotherapien und Placebo verglichen. Die Rate von moderaten bis schweren Exazerbationen konnte gegenüber Placebo signifikant um 29 % reduziert werden, während die Rate für Exazerbationen aller Schweregrade nicht signifikant verbessert wurde [Bateman et al. 2015]. Im Unterschied zu den anderen erhältlichen Präparaten wird Aclidinium/Formoterol zweimal täglich inhaliert. Bisher wurde eine Studie publiziert, die die klinische Wirksamkeit von Aclidinium/Formoterol im Vergleich zu Salmeterol/Fluticason untersucht hat: Vogelmeier und Kollegen evaluierten in der AFFIRM-Studie Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbationen in den letzten sechs Monaten. In Bezug auf die Exazerbationsrate wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen festgestellt: Bei 15,8 % der Patienten trat unter LAMA/LABA mindestens eine Exazerbation auf gegenüber 16,6 % der Patienten im Salmeterol/Fluticason-Kontrollarm. Eine Überlegenheit von Aclidinium/Formoterol gegenüber der LABA/ICS-Kombination hinsichtlich der Lungenfunktion konnte zu allen intervenierenden Zeitpunkten nachgewiesen werden [Vogelmeier et al. 2016].

Die feste Kombination der Wirkstoffe Tiotropium/Olodaterol ist seit August 2015 auf dem deutschen Markt und wurde in den Studien TONADO 1/2 und OTEMTO 1/2 mit der Tiotropium-Monotherapie verglichen. Hier zeigte sich eine signifikante Überlegenheit der dualen Therapie hinsichtlich Lungenfunktion und der Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit moderater bis schwerer COPD [Ferguson et al. 2015, Singh et al. 2015a]. Bei Betrachtung der Exazerbationsraten konnte ein Trend für eine Verbesserung unter Tiotropium/Olodaterol beobachtet werden [Buhl et al. 2015b]. Auch der Vergleich zur LABA/ICS-Kombination Salmeterol/Fluticason im Rahmen der ENERGITO-Studie ergab eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion und Vitalkapazität. Der Einfluss auf die Exazerbationsrate wurde in dieser Studie nicht untersucht (Tabelle 2) [Beeh et al. 2016].

Die bisherigen Studien beschränkten sich auf die Bewertung von Lungenfunktion und patientenspezifischen Parametern und waren nicht auf die Untersuchung des Exazerbationsrisikos ausgerichtet. Die umfassende DYNAGITO-Studie (NCT02296138) mit bis zu 7.800 Patienten aus 59 Ländern untersucht nun u. a. die Wirksamkeit von Tiotropium/Olodaterol auf die Inzidenz von Exazerbationen. Die Ergebnisse der im Mai 2017 beendeten Studie werden bald erwartet.

Tabelle 2: Auswahl wichtiger Studien zum Vergleich von LAMA/LABA-Kombinationen versus LABA/ICS.
Studien Studienaufbau Studiendauer Primärer Studienend­punkt/-ziele Wichtige Studienergebnisse
LANTERN [Zhong et al. 2015]
  • Glycopyrronium/Indacaterol 110/50 μg, 1x täglich
  • SFC 50/500 μg, 2x täglich
  • 744 Patienten mit moderater bis schwerer COPD mit ≤ 1 Exazerbation im Vorjahr
  • R, DB, DD, PG
26 Wochen Nicht-Unterlegenheit in Bezug auf den FEV1-Wert nach 24 Stunden in Woche 26
  • Nach 26 Wochen konnte die Nicht-Unterlegenheit von Glycopyrronium/Indacaterol vs. SFC in Bezug auf den FEV1-Wert nach 24 Stunden gezeigt werden.
  • FEV1-Wert nach 24 Stunden: Glycopyrronium/Indacaterol +75 ml vs. SFC (p < 0,001)
  • Reduktion der jährlichen Rate von moderaten/schweren Exazerbationen: Glycopyrronium/Indacaterol vs. SFC um -31 % (p = 0,048)
ILLUMINATE [Vogelmeier et al. 2013]
  • Glycopyrronium/Indacaterol 110/50 μg, 1x täglich
  • SFC 50/500 µg, 2x täglich
  • 523 Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbationen im Vorjahr
  • R, DB, DD, PG, AC
26 Wochen FEV1 AUC0 – 12 h vs. SFC in Woche 26
  • FEV1 AUC0 – 12 h: Glycopyrronium/Indacaterol +138 ml vs. SFC (p < 0,0001)
  • Atemnot (TDI): Glycopyrronium/Indacaterol -0,76 Punkte vs. SFC (p = 0,0031)
  • Notfallmedikation: Glycopyrronium/Indacaterol: numerische, aber statistisch nicht signifikante Reduktion vs. SFC
FLAME [Wedzicha et al. 2016]
  • Glycopyrronium/Indacaterol 110/50 µg, 1x täglich
  • SFC 50/500 µg, 2x täglich
  • 3.362 Patienten mit moderater bis sehr schwerer COPD und ≥ 1 Exazerbation im Vorjahr
  • R, DB, DD, PG
52 Wochen Nicht-Unterlegenheit in Bezug auf die Rate von Exazerbationen aller Schweregrade in Woche 52
  • In Woche 52 konnte die Nicht-Unterlegenheit von Glycopyrronium/Indacaterol vs. SFC in Bezug auf die Exazerbationsrate nachgewiesen werden.
  • Reduktion der jährlichen Rate von Exazerbationen aller Schweregrade: Glycopyrronium/Indacaterol vs. SFC um -11 % (p = 0,003)
  • Reduktion der jährlichen Rate von moderaten oder schweren Exazerbationen: Glycopyrronium/Indacaterol vs. SFC um -17 % (p < 0,001)
Singh, 2015 [Singh et al. 2015]
  • Umeclidinium/Vilanterol 25/62,5 µg, 1x täglich
  • SFC 50/500 µg, 2x täglich
  • 717 Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbationen im Vorjahr
  • R, DB, DD, PG
12 Wochen FEV1-Wert nach 24 Stunden an Tag 84
  • FEV1-Wert nach 24 Stunden an Tag 84: Umeclidinium/Vilanterol +80 ml vs. SFC (p < 0,001)
Donohue, 2015 [Donohue et al. 2015]
  • Studie 1
    • Umeclidinium/Vilanterol 25/62,5 µg, 1x täglich
    • SFC 50/250 µg, 2x täglich
    • 706 Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbationen im Vorjahr
  • Studie 2
    • Umeclidinium/Vilanterol 25/62,5 µg, 1x täglich
    • SFC 50/250 µg, 2x täglich
    • 697 Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbation im Vorjahr
    • R, DB, DD, PG
12 Wochen FEV1-Wert nach 24 Stunden an Tag 84
  • Studie 1: FEV1-Wert nach 24 Stunden: Umeclidinium/Vilanterol +74 ml vs. SFC (p < 0,001)
  • Studie 2: FEV1-Wert nach 24 Stunden: Umeclidinium/Vilanterol +101 ml vs. SFC (p < 0,001)
AFFIRM [Vogelmeier et al. 2016]
  • Aclidinium/Formoterol 12/400 µg, 2x täglich
  • SFC 50/500 µg, 2x täglich
  • 933 Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbationen in den letzten 6 Monaten
  • R, DB, DD, AC
24 Wochen Peak-FEV1-Wert nach 24 Wochen
  • Peak-FEV1 nach 24 Wochen: Aclidinium/Formoterol +93 ml vs. SFC (p < 0,0001)
  • Exazerbationen: Aclidinium/Formoterol 15,8 % vs. SFC 16,6 %
ENERGITO [Beeh et al. 2016]
  • Tiotropium/Olodaterol 5/5 µg, 1x täglich
  • Tiotropium/Olodaterol 5/2,5 µg, 1x täglich
  • SFC 50/500 µg, 2x täglich
  • SFC 50/250 µg, 2x täglich
  • 229 Patienten mit moderater bis schwerer COPD ohne Exazerbationen in den letzten 3 Monaten
  • R, DB, DD, PG, XO
Alle Patienten erhielten alle Medikamente jeweils 6 Wochen mit Washout-­Phasen von jeweils 21 Tagen FEV1 AUC0 – 12 h vs. SFC nach jeweils 6 Wochen
  • FEV1 AUC0 – 12 h:
    • Tiotropium/Olodaterol 5/5 µg vs. SFC 50/500 µg: +129 ml (p < 0,0001)
    • Tiotropium/Olodaterol 5/5 µg vs. SFC 50/250 µg: +125 ml (p < 0,0001)
    • Tiotropium/Olodaterol 2,5/5 µg vs. SFC 50/500 µg: +106 ml (p < 0,0001)
    • Tiotropium/Olodaterol 2,5/5 µg vs. SFC 50/250 µg: +103 ml (p < 0,0001)
AC = aktiv-kontrolliert | B = verblindet | DB = doppelt verblindet | DD = Double-Dummy-Studie | FEV1= Forciertes Expiratorisches Volumen in 1 Sekunde | FEV1 AUC 0 – 12 h = Fläche unter der Kurve von 0 – 12 Stunden nach Dosierung (Area Under the Curve) | n = Anzahl randomisierter Patienten | PG = Parallelgruppen­studie | R = randomisiert | SFC = Salmeterol / Fluticason | TDI = Transition Dyspnea Index | XO = Crossover-Design