Therapieoptionen zur Prävention von Exazerbationen bei COPD

7. Fazit

Die leitliniengerechte Pharmakotherapie ist in der Lage, die Symptome einer COPD und Exazerbationen zu reduzieren und Lungenfunktion, Gesundheitsstatus sowie die Prognose für Patienten zu verbessern. Nach den neuesten GOLD-Empfehlungen wird die Verwendung von langwirksamen Bronchodilatatoren, insbesondere LAMA, bei der Erstbehandlung von Patienten aller Schweregrade empfohlen. Eine Monotherapie ist in leichten Fällen (Gruppe A) ausreichend, bei Patienten mit sehr hoher Symptombelastung (Gruppe B und D) oder einer Vorgeschichte mit häufigen Exazerbationen (Gruppe C und D) führt jedoch erst die Kombination verschiedener Klassen langwirksamer Bronchodilatatoren (LAMA/LABA) zu einer deutlichen Verbesserung der klinischen Parameter. Inzwischen ist die Überlegenheit einer dualen Bronchodilatation mit LAMA/LABA gegenüber einer LABA/ICS-Kombination hinsichtlich der Symptomkontrolle und der Exazerbationsprophylaxe gut belegt. Die bisher breite Verwendung einer antiinflammatorischen Therapie mit LABA/ICS bei COPD rückt damit weiter in den Hintergrund. Der Einsatz von LABA/ICS-Kombinationen kommt damit in der Regel nur noch für Patienten infrage, die eine Indikation zu einer LAMA/LABA/ICS-Therapie haben. Diese gilt es zu identifizieren, um andere Patienten vor einem erhöhten Pneumonie­risiko und weiteren Nebenwirkungen einer langfristigen ICS-Therapie zu schützen. Bei der Mehrzahl auch schwer kranker COPD-Patienten kann eine ICS-Therapie pro­blemlos beendet werden, wenn eine konsequente LAMA/LABA-Therapie erfolgt. Die duale Bronchodilatation stellt daher auch in den neuesten GOLD-Empfehlungen den Hauptpfeiler der medikamentösen COPD-Therapie dar. Eine gleichartige Empfehlung wird in den bald neu erscheinenden nationalen Leitlinien erwartet.