Therapieoptionen zur Prävention von Exazerbationen bei COPD

Lernkontrollfragen
Jeweils eine Antwortmöglichkeit ist korrekt.

  1. Welche Aussage zur COPD ist falsch?
    1. Die COPD ist die sechsthäufigste Todesursache weltweit.
    2. Risikofaktoren für eine COPD sind vor allem Tabakrauchen, Alter und Luftverschmutzung.
    3. Die Inhalation von schädlichen Partikeln kann eine Zerstörung des Parenchyms (Emphysem) und eine chronische Entzündungsreaktion hervorrufen.
    4. Typische Symptome einer COPD sind chronischer Husten, Dyspnoe und Auswurf.
    5. Exazerbationen können den progredienten Verlauf einer COPD weiter beschleunigen.
  2. Bei welcher der folgenden Komorbiditäten handelt es sich nicht um eine häufige Komorbidität der COPD?
    1. Kardiovaskuläre Erkrankung
    2. Osteoporose
    3. Hypothyreose
    4. Kachexie
    5. Obstruktive Schlafapnoe
  3. Welche Aussage zu den Exazerbationen einer COPD ist richtig?
    1. Akute Exazerbationen treten meist spontan ohne konkreten Auslöser auf.
    2. Auf zellulärer Ebene wird der inflammatorische Prozess durch die IgE-vermittelte Aktivierung von Mastzellen ausgelöst.
    3. Bei einer mittelgradig schweren Exazerbation kann eine zusätzliche Verabreichung von oralen Glukokortikoiden sinnvoll sein.
    4. Zur Behandlung einer Exazerbation ist auch in schweren Fällen eine intensivierte Therapie mit Bronchodilatatoren ausreichend.
    5. Nach einer schweren Exazerbation sterben bis zu 50 % der Betroffenen innerhalb eines Jahres.
  4. Welche der folgenden Aussagen zur Therapie der COPD ist falsch?
    1. Bei Patienten mit geringer Symptomlast und niedrigem Exazerbationsrisiko sind Bronchodilatatoren Mittel der ersten Wahl.
    2. Eine Monotherapie mit langwirksamen Bronchodilatatoren bildet die Grundlage der Therapie bei Patienten der Gruppe B.
    3. Bei persistierenden Exazerbationen sollten Patienten der Gruppe C bevorzugt mit einer LAMA/LABA-Kombination behandelt werden.
    4. Da die Exazerbationsvermeidung durch LABA/ICS ausgeprägter ist als unter einer Therapie mit LAMA/LABA, sollte die LABA/ICS-Kombination bevorzugt eingesetzt werden.
    5. Bei entsprechender Indikation kann bei Patienten der Gruppe D ein PDE4-Inhibitor wie Roflumilast oder ein Makrolid gegeben werden.
  5. Welche Aussage zu Bronchodilatatoren ist richtig?
    1. Anticholinergika (LAMA) blockieren durch Bindung an β2-adrenerge Rezeptoren eine Muskelkontraktion.
    2. β2-Agonisten (SABA, LABA) stimulieren den M3-Rezeptor der glatten Muskulatur und bewirken dadurch eine Muskelrelaxation.
    3. Formoterol und Salmeterol sind kurzwirksame SABA mit einer Wirkdauer von etwa vier bis sechs Stunden.
    4. Tiotropium, Glycopyrronium, Umeclidinium und Aclidinium sind vier aktuell erhältliche LAMA.
    5. Die verschiedenen in Deutschland erhältlichen LABAs sind hinsichtlich ihrer Wirkdauer vergleichbar.
  6. Welche Wirkstoffkombination besteht nicht aus LAMA/LABA?
    1. Glycopyrronium/Indacaterol
    2. Umeclidinium/Vilanterol
    3. Aclidinium/Formoterol
    4. Tiotropium/Olodaterol
    5. Umeclidinium/Budesonid
  7. Welche Aussage zur Therapie mit Glycopyrronium/Indacaterol ist falsch?
    1. In der SPARK-Studie konnte die Häufigkeit von Exazerbationen durch Glycopyrronium/Indacaterol im Vergleich zur Glycopyrronium-Monotherapie signifikant reduziert werden.
    2. Im IGNITE-Studienprogramm wurde unter Glycopyrronium/Indacaterol eine Reduktion der jährlichen Rate von moderaten/schweren Exazerbationen um 43 % verglichen mit Placebo nachgewiesen.
    3. Außer einer Reduktion der Exazerbationsrate konnte im Rahmen der ILLUMINATE-Studie keine Verbesserung der Lungenfunktion und der Atemnot unter Glycopyrronium/Indacaterol im Vergleich zu Salmeterol/Fluticason beobachtet werden.
    4. Im Rahmen der LANTERN-Studie wurde mittels Glycopyrronium/Indacaterol das Exazerbationsrisiko um 31 % gegenüber Salmeterol/Fluticason reduziert.
    5. In der FLAME-Studie konnte unter Glycopyrronium/Indacaterol die Zeit bis zum ersten Auftreten einer Exazerbation gegenüber Salmeterol/Fluticason signifikant verlängert werden.
  8. Welche Aussage zur Therapie mit LAMA/LABA-Fixkombinationen ist falsch?
    1. Umeclidinium/Vilanterol reduziert, verglichen mit den Einzelkomponenten, das Exazerbationsrisiko signifikant.
    2. In zwei multizentrischen Studien wurde durch Umeclidinium/Vilanterol eine ähnliche Exazerbationsrate bei Patienten ohne Exazerbationsvorgeschichte wie durch Fluticason/Salmeterol erreicht.
    3. In der AFFIRM-Studie konnte für Formoterol/Aclidinium kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Exazerbationsrate im Vergleich zu Fluticason/Salmeterol festgestellt werden.
    4. In der ENERGITO-Studie wurde unter Tiotropium/Olodaterol eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion verglichen mit Salmeterol/Fluticason erzielt.
    5. Im Rahmen der DYNAGITO-Studie konnte für Tiotropium/Vilanterol eine gute Wirksamkeit in Bezug auf die Exazerbationsrate nachgewiesen werden.
  9. Welche Aussage zur Therapie mit ICS ist richtig?
    1. ICS haben sich, wie auch bei Asthma, in der Behandlung der COPD gut bewährt.
    2. Nebenwirkungen treten nur lokal auf.
    3. Die Effekte einer inhalativen ICS-Therapie zur Exazerbationsprophylaxe im Vergleich zu einer LAMA- oder LAMA/LABA-Therapie sind sehr begrenzt.
    4. Eine ICS-Therapie bei COPD-Patienten mit einem gleichzeitig bestehenden Asthma bronchiale wird nicht empfohlen.
    5. Eine ICS-Monotherapie wird zur COPD-Therapie empfohlen.
  10. Welche Aussage zum Absetzen von Hochdosis-ICS aus einer bestehenden Therapie ist falsch?
    1. Die Indikation zur Therapiefortsetzung mit ICS sollte immer überprüft werden.
    2. Ein Absetzen von ICS aus einer bestehenden Therapie sollte möglichst abrupt erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
    3. Ein Absetzen von ICS aus einer bestehenden Therapie ist problemlos möglich, wenn die Patienten mit einer ausreichenden bronchodilatatorischen Therapie versorgt sind.
    4. Im Rahmen der WISDOM-Studie wurde belegt, dass unter einer LAMA/LABA-Basistherapie ein schrittweises Absetzen von Hochdosis-ICS das Exazerbationsrisiko nicht erhöht.
    5. Die Subgruppenanalyse der DACCORD-Studie zeigte, dass bei Patienten mit gleicher Symptomlast und Exazerbationshistorie nach dem Absetzen von ICS unter bronchodilatatorischer Therapie ein geringeres Auftreten von Exazerbationen im Vergleich zum ICS-Kontrollarm vorliegt.