Therapieoptionen zur Prävention von Exazerbationen bei COPD
Lernkontrollfragen
Jeweils eine Antwortmöglichkeit ist korrekt.
- Welche Aussage zur COPD ist falsch?
- Die COPD ist die sechsthäufigste Todesursache weltweit.
- Risikofaktoren für eine COPD sind vor allem Tabakrauchen, Alter und Luftverschmutzung.
- Die Inhalation von schädlichen Partikeln kann eine Zerstörung des Parenchyms (Emphysem) und eine chronische Entzündungsreaktion hervorrufen.
- Typische Symptome einer COPD sind chronischer Husten, Dyspnoe und Auswurf.
- Exazerbationen können den progredienten Verlauf einer COPD weiter beschleunigen.
- Bei welcher der folgenden Komorbiditäten handelt es sich nicht um eine häufige Komorbidität der COPD?
- Kardiovaskuläre Erkrankung
- Osteoporose
- Hypothyreose
- Kachexie
- Obstruktive Schlafapnoe
- Welche Aussage zu den Exazerbationen einer COPD ist richtig?
- Akute Exazerbationen treten meist spontan ohne konkreten Auslöser auf.
- Auf zellulärer Ebene wird der inflammatorische Prozess durch die IgE-vermittelte Aktivierung von Mastzellen ausgelöst.
- Bei einer mittelgradig schweren Exazerbation kann eine zusätzliche Verabreichung von oralen Glukokortikoiden sinnvoll sein.
- Zur Behandlung einer Exazerbation ist auch in schweren Fällen eine intensivierte Therapie mit Bronchodilatatoren ausreichend.
- Nach einer schweren Exazerbation sterben bis zu 50 % der Betroffenen innerhalb eines Jahres.
- Welche der folgenden Aussagen zur Therapie der COPD ist falsch?
- Bei Patienten mit geringer Symptomlast und niedrigem Exazerbationsrisiko sind Bronchodilatatoren Mittel der ersten Wahl.
- Eine Monotherapie mit langwirksamen Bronchodilatatoren bildet die Grundlage der Therapie bei Patienten der Gruppe B.
- Bei persistierenden Exazerbationen sollten Patienten der Gruppe C bevorzugt mit einer LAMA/LABA-Kombination behandelt werden.
- Da die Exazerbationsvermeidung durch LABA/ICS ausgeprägter ist als unter einer Therapie mit LAMA/LABA, sollte die LABA/ICS-Kombination bevorzugt eingesetzt werden.
- Bei entsprechender Indikation kann bei Patienten der Gruppe D ein PDE4-Inhibitor wie Roflumilast oder ein Makrolid gegeben werden.
- Welche Aussage zu Bronchodilatatoren ist richtig?
- Anticholinergika (LAMA) blockieren durch Bindung an β2-adrenerge Rezeptoren eine Muskelkontraktion.
- β2-Agonisten (SABA, LABA) stimulieren den M3-Rezeptor der glatten Muskulatur und bewirken dadurch eine Muskelrelaxation.
- Formoterol und Salmeterol sind kurzwirksame SABA mit einer Wirkdauer von etwa vier bis sechs Stunden.
- Tiotropium, Glycopyrronium, Umeclidinium und Aclidinium sind vier aktuell erhältliche LAMA.
- Die verschiedenen in Deutschland erhältlichen LABAs sind hinsichtlich ihrer Wirkdauer vergleichbar.
- Welche Wirkstoffkombination besteht nicht aus LAMA/LABA?
- Glycopyrronium/Indacaterol
- Umeclidinium/Vilanterol
- Aclidinium/Formoterol
- Tiotropium/Olodaterol
- Umeclidinium/Budesonid
- Welche Aussage zur Therapie mit Glycopyrronium/Indacaterol ist falsch?
- In der SPARK-Studie konnte die Häufigkeit von Exazerbationen durch Glycopyrronium/Indacaterol im Vergleich zur Glycopyrronium-Monotherapie signifikant reduziert werden.
- Im IGNITE-Studienprogramm wurde unter Glycopyrronium/Indacaterol eine Reduktion der jährlichen Rate von moderaten/schweren Exazerbationen um 43 % verglichen mit Placebo nachgewiesen.
- Außer einer Reduktion der Exazerbationsrate konnte im Rahmen der ILLUMINATE-Studie keine Verbesserung der Lungenfunktion und der Atemnot unter Glycopyrronium/Indacaterol im Vergleich zu Salmeterol/Fluticason beobachtet werden.
- Im Rahmen der LANTERN-Studie wurde mittels Glycopyrronium/Indacaterol das Exazerbationsrisiko um 31 % gegenüber Salmeterol/Fluticason reduziert.
- In der FLAME-Studie konnte unter Glycopyrronium/Indacaterol die Zeit bis zum ersten Auftreten einer Exazerbation gegenüber Salmeterol/Fluticason signifikant verlängert werden.
- Welche Aussage zur Therapie mit LAMA/LABA-Fixkombinationen ist falsch?
- Umeclidinium/Vilanterol reduziert, verglichen mit den Einzelkomponenten, das Exazerbationsrisiko signifikant.
- In zwei multizentrischen Studien wurde durch Umeclidinium/Vilanterol eine ähnliche Exazerbationsrate bei Patienten ohne Exazerbationsvorgeschichte wie durch Fluticason/Salmeterol erreicht.
- In der AFFIRM-Studie konnte für Formoterol/Aclidinium kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Exazerbationsrate im Vergleich zu Fluticason/Salmeterol festgestellt werden.
- In der ENERGITO-Studie wurde unter Tiotropium/Olodaterol eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion verglichen mit Salmeterol/Fluticason erzielt.
- Im Rahmen der DYNAGITO-Studie konnte für Tiotropium/Vilanterol eine gute Wirksamkeit in Bezug auf die Exazerbationsrate nachgewiesen werden.
- Welche Aussage zur Therapie mit ICS ist richtig?
- ICS haben sich, wie auch bei Asthma, in der Behandlung der COPD gut bewährt.
- Nebenwirkungen treten nur lokal auf.
- Die Effekte einer inhalativen ICS-Therapie zur Exazerbationsprophylaxe im Vergleich zu einer LAMA- oder LAMA/LABA-Therapie sind sehr begrenzt.
- Eine ICS-Therapie bei COPD-Patienten mit einem gleichzeitig bestehenden Asthma bronchiale wird nicht empfohlen.
- Eine ICS-Monotherapie wird zur COPD-Therapie empfohlen.
- Welche Aussage zum Absetzen von Hochdosis-ICS aus einer bestehenden Therapie ist falsch?
- Die Indikation zur Therapiefortsetzung mit ICS sollte immer überprüft werden.
- Ein Absetzen von ICS aus einer bestehenden Therapie sollte möglichst abrupt erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
- Ein Absetzen von ICS aus einer bestehenden Therapie ist problemlos möglich, wenn die Patienten mit einer ausreichenden bronchodilatatorischen Therapie versorgt sind.
- Im Rahmen der WISDOM-Studie wurde belegt, dass unter einer LAMA/LABA-Basistherapie ein schrittweises Absetzen von Hochdosis-ICS das Exazerbationsrisiko nicht erhöht.
- Die Subgruppenanalyse der DACCORD-Studie zeigte, dass bei Patienten mit gleicher Symptomlast und Exazerbationshistorie nach dem Absetzen von ICS unter bronchodilatatorischer Therapie ein geringeres Auftreten von Exazerbationen im Vergleich zum ICS-Kontrollarm vorliegt.